Das Sparkassengebäude in Finsterwalde ist im Laufe der Geschichte mehrfach umgebaut worden. Anfang des 21. Jahrhunderts erfolgte eine Neugestaltung des Ensembles in Verbindung mit dem alten Postgebäude. Die historische Bausubstanz der Fassade wurde erhalten und mit moderner Architektur verknüpft. So entstand ein beeindruckender, attraktiver Gebäudekomplex. Ihn konnten die Kundinnen und Kunden am 12. Januar 2002 erstmals bei einem Tag der offenen Tür in Augenschein nehmen.
Gründung der Sparkasse Elbe-Elster
Durch eine Kreisgebietsreform entstand Ende 1993 der Landkreis Elbe-Elster. Die gesetzlich vorgeschriebene Fusion der drei hiesigen Sparkassen erfolgte daraufhin mit Beschluss des Kreistages zum 1. Januar 1995. Auf die Kreissparkasse Finsterwalde gingen die kleineren Kreissparkassen Bad Liebenwerda und Herzberg in Gesamtrechtsnachfolge über. Dieser Zusammenschluss spiegelte sich auch im neuen Namen wider: Sparkasse Elbe-Elster.
Finsterwalde wurde zum Hauptsitz gewählt. Dort gab es ein repräsentatives eigenes Gebäude in bester Lage. Es entstand eine Sparkasse mit über zwei Milliarden Deutsche Mark Bilanzsumme. Die EDV-mäßige Zusammenführung der Datenbestände fand im März 1996 statt.
Drei Kreissparkassen in Brandenburg
Im Sommer 1990 beschloss die erste demokratisch gewählte Volkskammer der DDR ein Sparkassengesetz, das den Aufbau eines dezentralen kommunalen Sparkassenwesens ermöglichte. Nachdem das Parlament für den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland gestimmt hatte, galt es als Länderrecht weiter. Zum 3. Oktober 1990 lagen die drei hiesigen Kreissparkassen im Land Brandenburg.
Das Regionalprinzip wurde damals gesetzlich verankert. Die Sparkassen in Bad Liebenwerda, Finsterwalde und Herzberg erhielten als Einrichtungen der Landkreise den Status als gemeinnützige Anstalten des öffentlichen Rechts. Sie hatten einen öffentlichen Auftrag zu erfüllen. Zu diesem gehörte zum Beispiel die örtliche Kreditversorgung unter besonderer Berücksichtigung des Mittelstandes. Für alle Verbindlichkeiten hafteten wieder die kommunalen Gewährträger.
Vorstände wurden für die Geschäftsführung gesucht. Sie hatten geschäftspolitisch autonome, mit der Wirtschaftsunion seit dem 1. Juli 1990 dem marktwirtschaftlichen Wettbewerb ausgesetzte Institute zu leiten. Mit einer vergrößerten Produktpalette traten die Sparkassen gegen die westdeutschen Privatbanken an und behaupteten sich. Sie wurden wieder zu universellen Kreditinstituten und vertrieben auch Produkte von Verbundpartnern, zum Beispiel Bausparverträge.
Die Aufsicht und Kontrolle des Wirkens der Sparkasse oblag fortan den Verwaltungsräten. Die wieder demokratisch gewählten Vertretungen der Gewährträger in Form der Kreistage bestimmten jeweils den Vorsitzenden ihrer Verwaltung, also den Landrat, zum Verwaltungsratsvorsitzenden.
Nur noch eine Sparkasse im Kreis
Zum 1. Januar 1951 gingen in Sachsen-Anhalt die Bestände der Stadtsparkassen Elsterwerda und Mühlberg sowie der Gemeindesparkasse Falkenberg auf die Kreissparkasse Liebenwerda über. Diese Fusion war notwendig, weil der Staat forderte, dass innerhalb eines Landkreises keine eigenständigen Stadt- oder Gemeindesparkassen mehr bestehen durften.
Finsterwalde als Sitz der Kreissparkasse Luckau
Viele brandenburgische Sparkassen wurden 1950 zur Verwaltungsvereinfachung und Kosteneinsparung fusioniert. Dies betraf auch die Stadtsparkasse Finsterwalde, die zum 31. Juli 1950 auf die Kreissparkasse Luckau überging. Finsterwalde war fortan Hauptsitz dieser Kreissparkasse.
Das Ende der Stadtsparkasse Uebigau
Sparkassen waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und nach dem Einfrieren der Altguthaben relativ unrentabel. Das Kreditgeschäft ruhte und es gab keine andere Möglichkeit zur gewinnbringenden Anlage der neuen Einlagen. Aus wirtschaftlichen Gründen fusionierte die Stadtsparkasse Uebigau zum 1. Januar 1946 mit der Kreissparkasse Liebenwerda. Auch die Kreissparkasse als aufnehmendes Institut arbeitete damals mit Verlust.
Fusion in Bad Liebenwerda
Auf Anordnung des Reichswirtschaftsministers erfolgten während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Sparkassenfusionen. Zum 1. August 1943 wies er den Übergang der Stadtsparkasse Bad Liebenwerda auf die Liebenwerdaer Kreissparkasse an. Das städtische Institut hatte am Tag der Zusammenlegung 4,4 Millionen Reichsmark Sparguthaben. Die Sparkasse des Kreises indes wurde 1943 mit 66,8 Millionen Reichsmark spareinlagenstärkste in der Region.
Fusion in Herzberg
Im September 1927 beschlossen der Magistrat und die Stadtverordneten sowie der Kreisstag die Vereinigung der Stadtsparkasse Herzberg mit der Schweinitzer Kreissparkasse. Die Fusion fand zum 1. Oktober 1927 statt. Sie hatte wirtschaftliche Gründe. Fortan gab es nur noch die Kreissparkasse in Herzberg und keine Konkurrenz mehr.
Eine Sparkasse für eine Gemeinde
Falkenberg war vor über 100 Jahren ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Die Bevölkerung wuchs. Eine Geschäftsstelle der Liebenwerdaer Kreissparkasse gab es allerdings nicht. Der wirtschaftlich aufstrebende Ort eröffnete am 1. April 1920 eine eigene Sparkasse, die sich bis Mitte der 1930er Jahre im Gemeindeamt am Markt befand.
„feuerfest und diebessicher“
Im Gegensatz zur Gründung in Liebenwerda verlief die in Uebigau unproblematisch. Der Landrat Ernst von Bredow hatte nichts gegen eine Stadtsparkasse in Uebigau einzuwenden, da sich keine andere Sparkasse vor Ort befand. Die Eröffnung erfolgte am 1. Januar 1901. Als Geschäftsstelle diente das Kämmereikassenlokal im Rathaus. Dass dieser Raum als „feuerfest- und diebessicher“ galt, hatte bei seiner Einrichtung 1884 der Landrat Carl Heinrich von Schaper attestiert. Außerdem gab es genug Platz für den Kundenverkehr.
Eine zweite Sparkasse in Liebenwerda
Der heute noch bekannte Bürgermeister Paul Moritz Rose setzte sich zum Vorteil seiner Kommune ab 1897 engagiert für die Gründung einer Stadtsparkasse ein. Der örtliche Landrat Ernst von Bredow wollte diese jedoch verhindern, da es bereits die Kreissparkasse gab. Die Aufsichtsbehörden in Merseburg und Magdeburg genehmigten letztlich die Errichtung des städtischen Instituts. Dieses eröffnete am 1. August 1900 im Rathaus.
Die Sparkasse im Schloss
Viele der Vorgängerinstitute der Sparkasse Elbe-Elster begannen ihre Tätigkeit nach der Gründung nicht in kommunalen Gebäuden. Stattdessen befanden sich die Geschäftsstellen in den Häusern der Rendanten, sprich Rechnungsführer. So war es auch, als die Stadtsparkasse in Finsterwalde am 1. Juni 1886 eröffnete.
Zunächst hatte die Sparkasse ihren Sitz beim Kaufmann Carl Fürl in der Berliner Straße 31, heute Nummer 19. Ab 1889 wirkte der Tuchfabrikant Tietze als Rendant. Das Sparkassenlokal war in seinem Wohnhaus untergebracht. 1904 zog die Sparkasse dann ins Vorderschloss, welches die Stadt erworben hatte.
1928 erhielt das Institut schließlich ein neu erbautes und modern ausgestattetes Gebäude in der Berliner Straße neben dem Postamt. Hier befindet sich heute der Hauptsitz der Sparkasse Elbe-Elster.
Von der Wohnung ins Rathaus
Am 21. Januar 1875 nahm die Stadtsparkasse Elsterwerda die Geschäftstätigkeit auf. Der Kämmerer Louis Herfurth war ihr Rendant. Die Geschäftsstelle befand sich aber nicht etwa im Rathaus, sondern satzungsgemäß in seiner Wohnung. 1880 endete Herfurths Arbeit für die Sparkasse. Auch sein Nachfolger hatte die Wohnung zur Verfügung zu stellen. 1900 war die Stadtsparkasse dann im Rathaus untergebracht. So sah es die neue Satzung vor.
Eine zweite Sparkasse in Herzberg
Dass mehrere Sparkassen in der gleichen Stadt ihren Sitz hatten, war in Preußen durchaus möglich. So bekam Herzberg am 1. Juli 1873 auch eine Stadtsparkasse. Gemäß ihrer Satzung befand sie sich im Rathaus. Bis 1886 war dort der Stadtkämmerer als Rendant allein für die Sparkasse zuständig, bevor er Unterstützung durch einen Kontrolleur erhielt.
Die Sparkasse beim Apotheker
Am 1. Oktober 1866 bekam die Stadt Mühlberg eine Sparkasse. Als ihr Rendant wirkte der Apotheker Oskar Lichtenberg, der Stadtverordneter war. Seine Wohnung diente lange Zeit als Geschäftsstelle. Erst nach dem Ende seiner Tätigkeit zog die Mühlberger Stadtsparkasse am 1. Oktober 1907 in das Rathaus.
Mit Erlaubnis des Königs
Der 20. August 1856 war der erste Geschäftstag der Kreissparkasse Liebenwerda. Ihre Satzung hatte vorher die Genehmigung des Königs Friedrich Wilhelm IV. erhalten. Denn er war damals oberste Aufsichtsbehörde preußischer Kreissparkassen. Der erste Sitz des Instituts befand sich laut Eröffnungsanzeige im Kreisblatt im „hiesigen Rathhause, zwei Treppen hoch, rechter Hand“. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zog die Sparkasse in das neu errichtete Kreishaus.
Personalnot in Kirchhain
Die Gründung der Stadtsparkasse Kirchhain dauerte einige Jahre, da geeignetes Personal zur Betreuung des Geldinstituts fehlte. Erst nach der Neubesetzung der Kämmererstelle konnte die Sparkasse eröffnet werden. Das erste Sparbuch der Stadtsparkasse Kirchhain wurde schließlich am 30. Juni 1854 ausgestellt.
Erste Sparkasse in der Region
In Herzberg fand am 1. August 1837 die erste Sparkassengründung im Geschäftsgebiet der heutigen Sparkasse Elbe-Elster statt.
Die kommunale Sparkasse wurde für die Einwohner des Schweinitzer Kreises gegründet. Dieser Kreis, der in seiner Form einem Schmetterling ähnelt, lag im Regierungsbezirk Merseburg in der Provinz Sachsen und gehörte zum Königreich Preußen.
Der örtliche Landrat Christian Friedrich August Sommer wirkte als Vorsitzender des Kuratoriums der Kreissparkasse, das man auch als Verwaltungsrat bezeichnete. Die Sparkasse in der Kreisstadt war jeden Dienstag und Freitag von 08:00 bis 12:00 Uhr geöffnet. Die Verwaltung und Rechnungsführung der Sparkasse übernahm der Kaufmann Carl Gottlieb Caspar in seinem Haus in der Kirchstraße 2.