Geschichte Sparkasse Elbe Elster

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Corona-Lockdown

Das Jahr 2020 ist untrennbar verbunden mit der Corona-Pandemie. Um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen und die Ausbreitung zu verlangsamen, ergriff die Bundesregierung einschneidende Maßnahmen. Ein erster „Lockdown“ wurde am 16. März 2020 beschlossen und trat am 22. März in Kraft. Er schränkte das öffentliche Leben weitgehend ein und wurde erst sieben Wochen später am 4. Mai aufgehoben.

Sparkassen zählten zu den sogenannten „systemrelevanten Einrichtungen“. Sie blieben unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen ebenso geöffnet, wie der Einzelhandel für Lebensmittel, Wochen- und Getränkemärkte, Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tank- und Poststellen.

Bereits am 25. März konnte die Lausitzer Rundschau berichten, dass sich die Sparkasse Elbe-Elster auf diese ernst zu nehmende Situation gut vorbereitet hatte. So waren noch vor dem Lockdown ein Krisenstab gebildet und zu schützende Beschäftigte freigestellt worden. Alle Geschäftsstellen erhielten zusätzliche Hygienestandards. Für die Angestellten wurden Schutzmaßnahmen festgelegt.

Mittelständlern, Kleinunternehmern und Freiberuflern sicherte die Sparkasse bereits vor Bekanntgabe der Hilfspakete durch Bund und Land ihre Unterstützung zu. In einem ersten Schritt bot sie Sonderkonten mit einem Sollzins von drei Prozent pro Jahr an. Unbürokratisch wurden Kredite zwischen 100.000 und 150.000 Euro ausgereicht, um Gehälter, Sozialabgaben, Mietaufwendungen, Versicherungsleistungen und ähnliche Ausgaben weiter zahlen zu können. Anträge auf mehrmonatige Tilgungsaussetzung erfuhren eine schnelle Prüfung und Umsetzung.

Ihrem Leitspruch folgend „In der Region. Für die Region.“ agierte die Sparkasse im Sinne ihrer Kunden und bearbeitete kurzfristig zahlreiche Anfragen. Zwei Jahre später wurde im Rahmen der Zeitzeugeninterviews Bilanz gezogen:

Die Zeit der Pandemie bescherte unserem Haus viele Kreditanfragen, in Größenordnungen. Wir reagierten sehr schnell auf diese vollkommen neue Situation. Ich würde sogar behaupten wollen: Die Sparkasse Elbe-Elster war Leuchtturm in Bezug auf Unterstützungsmaßnahmen, insbesondere Liquiditätszusagen. Bis die Hilfspakete seitens der Politik klarer definiert waren, übernahm unser Haus auch Zwischenfinanzierungen. Vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen war damit geholfen. Sie sind gut durch die Pandemie gekommen und haben sich bei uns für die Soforthilfe bedankt. Letztendlich war das Entscheidende, frühzeitig für die Kunden da zu sein.

99 Funken

Der Ostdeutsche Sparkassenverband stellt seinen Mitgliedssparkassen seit August 2018 in Kooperation mit der Lotteriegesellschaft der Ostdeutschen Sparkassen mbH die Crowdfunding-Plattform „99 Funken“ bereit. Ziel ist, den öffentlichen Auftrag modern und zukunftsorientiert in die digitale Welt zu übertragen. Vereine und Initiativen werden durch die Sparkassen umfassend unterstützt, um den Transformationsprozess mithilfe von „99 Funken“ von Offline zu Online zu meistern. Fünf Jahre später im Jahr 2023 sind bereits acht Millionen Euro an Unterstützungsgeldern für die gemeinwohlorientierte Arbeit über diese Plattform zusammengetragen worden.

  • Übergabe der Spende an den GeschwisterClub Bärenbande, 2019
  • Crowdfunding für ein neues Pavian-Gehege, 2022

Die Sparkasse Elbe-Elster ist seit 2019 als Ermöglicher und Partner bei „99 Funken“ aktiv mit dabei. Insbesondere kleinere und außergewöhnliche Aktionen erfahren Aufmerksamkeit sowie direkte Unterstützung aus der Region. Das erste Projekt, das die Sparkasse Elbe-Elster über „99 Funken“ durch Crowdfunding mitfinanzierte, war der GeschwisterClub Bärenbande der Johanniter. Er bietet Hilfe für Geschwister erkrankter Kinder. 2022 konnte sich der Tierpark Finsterwalde über den erfolgreichen Abschluss seines Crowdfunding-Projektes freuen. Über 70.000 Euro kamen für das neue Zuhause der Paviane zusammen.

Personal Management Award

Im Rahmen der feierlichen Galaveranstaltung “Nacht der Personaler” im Friedrichstadt-Palast Berlin erhielt die Sparkasse Elbe-Elster am 30.06.2016 den Personal Management Award. Der Award gehört zu den bedeutendsten „Personal-Preisen“ im deutschsprachigen Raum. Die Auszeichnung übernimmt der Bundesverband der Personalmanager (BPM) in Kooperation mit dem Fachmagazin „Human Resources Manager“. Zur Jury gehören außerdem Vertreter aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und aus den Medien. Geehrt werden herausragende Leistungen im Human Resource Management. 2016 stand das Thema „Passion” im Mittelpunkt.

Personal Management Award für die Sparkasse Elbe-Elster, 2016

Das Konzept der Sparkasse Elbe-Elster „Azubis aus Europa und der Welt” setzte ein innovatives Zeichen für Fachkräftesicherung mit gleichzeitiger Integration im ländlichen Raum. Das einstige Projekt ist inzwischen Standard. Junge Menschen verschiedenster Nationalitäten lernten bisher in der Sparkasse Elbe-Elster. Sie kamen aus Polen, Spanien, Griechenland, Bulgarien, Irak, Iran, Syrien, Marokko, Afghanistan und sogar aus Kolumbien. Für dieses Engagement gewann das Kreditinstitut in der Kategorie „Öffentliche Einrichtungen“ als erste öffentlich-rechtliche Sparkasse diesen Preis.

Zukunft Elbe-Elster-Land

Ein Meilenstein in der Geschichte des gemeinnützigen Engagements war 1999 die Gründung einer Sparkassenstiftung. Den Namen „Zukunft Elbe-Elster-Land“ erhielt sie am 1. Dezember 2008. Ihr Zweck liegt in der Förderung von Kunst, Kultur, Denkmalschutz, Jugend, Gesundheit, Sport, Natur- und Umweltschutz sowie Bildung im Landkreis.

  • Thomas Nagel, Preisträger des 1. Ausbildungspreises der Stiftung, und sein Meister Roland Jost, 2002
  • Verleihung des 20. Ausbildungspreises der Stiftung, 2021

Bereits Ende 2000 konnte die erste Projektförderung übergeben werden. Sie ging an die Gesamtschule Elsterwerda und das Städtische Gymnasium in Falkenberg sowie den Kreissportbund. Im Folgejahr gab es die ersten Stipendien für schulische Auslandsaufenthalte sowie den ersten Musikwettbewerb. Schon seit 2002 werden überdurchschnittlich gute Auszubildende mit einem Preis der Stiftung ausgezeichnet.

Millionen für öffentliche Zwecke

Ehe Überschüsse, sprich Gewinne, eine gemeinnützige Verwendung finden konnten, mussten stets ausreichende Sicherheitsreserven angelegt sein. So dauerte es einige Jahre, ehe Sparkassen ihren Trägern Geld für bestimmte Projekte bereitstellen konnten. Zum Beispiel erfolgte für die Stadtsparkasse Mühlberg die erste aufsichtsbehördliche Genehmigung 1879, für die Stadtsparkasse Kirchhain 1887 oder für die Stadtsparkasse Herzberg 1897.

  • Ansichtskarte, 1907
    (Historisches Archiv des OSV)
  • Ansichtskarte, um 1900
    1898 wurde Falkenberg Bahnstation der Niederlausitzer Eisenbahn.
    (Historisches Archiv des OSV)
  • Diakonisse, um 1900
    (Historisches Archiv des OSV)

1906 war schließlich die Stadtsparkasse Finsterwalde an der Reihe, noch vor dem älteren Institut in Elsterwerda. Aus dem Geschäftsjahr 1905 ergab sich erstmals ein verwendungsfähiger Gewinn von 7.200 Mark für die Trägerkommune. Genehmigt wurde durch die Aufsichtsbehörde die Finanzierung eines Stadtbebauungsplanes für Finsterwalde.

Die älteren, größeren Kreissparkassen hatten in dieser Zeit schon erhebliche Beträge zur Verfügung gestellt. Bei dem Liebenwerdaer Institut waren es bis 1908 über eine Million Mark. Bei der Schweinitzer Kreissparkasse kamen bis 1910 sogar mehr als zwei Millionen Mark zusammen. Mit solchen Sparkassenüberschüssen wurden zum Beispiel Infrastrukturprojekte, wie der Eisenbahnbau, und soziale Zwecke, wie Diakonissenstationen in Krankenhäusern, gefördert.

Erste Überschüsse

Für die Jahre ab 1867 sind in den Akten der Sparkassenaufsichtsbehörde Genehmigungen für die gemeinnützige Verwendung von Gewinnen der Sparkasse des Schweinitzer Kreises zu finden. Geld wurde zum Beispiel für den Straßenbau ausgegeben. 1869 standen sogar 20.000 Taler zum Bau einer Kreischaussee von Kolochau über Lebusa bis zur Kreisgrenze bei Dahme bereit.

  • Regionalkarte mit der Straße von Collochau nach Dahme, 1912
    (Historisches Archiv des OSV)
  • Kreissparkasse in Herzberg, um 1920
    (Ulf Lehmann)
  • Landrat Gustav von Kleist
    (Historisches Archiv des OSV)

1870 erfolgte die Erlaubnis, dass 7.000 Taler in die Errichtung eines Gebäudes für die Kreissparkasse in Herzberg investiert werden konnten. Die Herstellung einer feuersicheren Geschäftsstelle mit einer Wohnung für den Rendanten schien nach einem Stadtbrand im Jahr 1868 angebracht. Ein massiver Bau bot mehr Schutz für die Sparkasse als ein Fachwerkhaus.

Die Verwendung des Geldes für den Neubau, unter anderem für Maurermeister Michaelis, hatte der Landrat Gustav von Kleist der Aufsichtsbehörde ordentlich nachzuweisen. Entstanden ist an der Ecke Schliebener Straße/ Grünstraße (heute Ludwig-Jahn-Straße) das erste Kreishaus, in das zunächst 1871 die Sparkasse einzog. Wenige Jahre später erfolgte nach einigen An- und Umbauten, die ebenfalls durch Sparkassenüberschüsse mitfinanziert wurden, der Einzug des Landratsamtes.

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